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[Rezension] Heike Koschyk: Der Weg der Familie Lagerfeld

Heike Koschyk: Das Glück unserer Zeit – Der Weg der Familie Lagerfeld
Format: Klappbroschur
Verlag: Goldmann
Erscheinungstermin: März 2022
Seiten: 416 Seiten
Reihe: Das Glück unserer Zeit #1

Inhalt

Die Geschichte der einzigartigen Familie Lagerfeld

Hamburg 1902: Der junge Otto Lagerfeld bricht nach Südamerika auf, um dort als Kaufmann sein Glück zu suchen. Als er seine Familie in Hamburg besucht, trifft er die Schwester seines besten Freundes wieder. Otto ist von Theresia bezaubert, dennoch reist er weiter nach Wladiwostok, um dort amerikanische Dosenmilch zu verkaufen. Gerade als sein neugegründetes Unternehmen zu florieren beginnt, bricht der Krieg aus. Otto gerät in sibirische Gefangenschaft – den vierblättrigen Klee, den Theresia ihm als Glücksbringer schickte, trägt er bei sich. Er weiß, er muss fliehen, um seine Familie wiederzusehen. Und um seinen großen Traum zu verwirklichen …

(Klappentext)

Meinung

Ich lese sehr gerne historische Romane, die nicht komplett fiktiv sind, sondern auf wahren Geschichten ansetzen. Daher war ich natürlich sehr neugierig auf „Der Weg der Familie Lagerfeld“, den Auftakt von „Das Glück unserer Zeit“. Es geht, wie der Titel schon sagt, um die Familie Lagerfeld, insbesondere Otto Lagerfeld. Wer ihn nicht kennt, der hat mindestens etwas von seinem Sohn gehört: der Modeschöpfer Karl Lagerfeld.

Leider kein gelungener Einstieg für mich

Der Einstieg fiel mir gar nicht so leicht. Das Buch beginnt zu einem späteren Zeitpunkt und kehrt dann in die Vergangenheit, um die Geschichte von Anfang an zu erzählen. Dadurch war mir nicht ganz klar, wohin die Reise gehen wird und welchen Charakteren wir nun folgen werden. Das fand ich etwas schade.

Im weiteren Verlauf hat sich das zwar verbessert, aber es gab immer noch einige Sprünge und Wechsel, die mich teilweise verwirrt haben. Daher bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich alles richtig aufnehmen konnte. Hier hätte ich mir tatsächlich etwas mehr Chronologie gewünscht.

Viel Recherche

Dabei ist der Weg der Familie Lagerfeld sehr spannend und ich wusste so einiges bisher nicht. Die Neugier hat mich am Lesen gehalten und ich habe viele neue Informationen bekommen. Heike Koschyk hat versucht, so detailgetreu wie möglich zu schreiben. Das erwähnt sie auch nochmal im Nachwort und berichtet, wie sie in ihre Quellen gekommen ist und wo sie abweichen musste. Das hat mir sehr gut gefallen, denn man merkt, wie viel Arbeit in dem Buch und in der Recherche steckt. Allein deswegen bin ich auch sehr neugierig auf Band zwei, da ich dort sicher noch mehr erfahren werde.

Diverse Perspektiven

Das Buch behandelt, wie es der Name „Der Weg der Familie Lagerfeld“ sagt, gleichnamige Familie. Die Handlung konzentriert sich auf die Generation von Otto Lagerfeld. Allerdings wird nicht nur aus seiner Perspektive erzählt, sondern es fließen weitere ein. Dazu zählt zum einen die Sicht seines Bruders Paul und die Sicht seines Freundes Johann und dessen Schwester Theresia. Was spannend klingt, hat bei mir aber leider oft für Verwirrung gesorgt. Zu Beginn eines Kapitels wird meist der Ort und oft die Zeit genannt, in der das Kapitel spielen wird. Allerdings hätte ich mir hier auch die Angabe der Person gewünscht, sodass ich direkt hätte wissen können, welcher Sicht wir uns widmen. Da das fehlte, wurde mir oftmals erst im Verlauf des Kapitels klar, worüber ich gerade lese. Etwas schade, weil ich so keine richtige Verbindung aufbauen konnte.

Solider erster Band

Trotz einiger Kritikpunkte hat mir das Buch aber trotzdem gut gefallen. Ich fand es spannend, mehr über die Familie Lagerfeld zu erfahren und mit ihnen zu verschiedenen Orten zu reisen. Geschichtlich bekommt man auch einiges mit durch den historischen Hintergrund. Heike Koschyk berichtet dabei nur das, was für das Verständnis notwendig ist und verliert sich nicht in zu langen Beschreibungen. Die Charaktere rund um Otto und Paul wurden sehr realistisch dargestellt und ich konnte sie mir gut vorstellen. Lediglich der Aufbau des Buches hat mich etwas enttäuscht, da ich damit nicht gut klar gekommen bin. Den Nachfolgeband möchte ich aber trotzdem lesen.

Fazit

Insgesamt also ein gutes Buch, das mir die Familie Lagerfeld näher gebracht hat. Etwas mehr Chronologie hätte es mir persönlich einfacher gemacht, der Geschichte komplett folgen zu können.

Vielen Dank an Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.

Buechertatzen ist mein Pseudonym, mit dem ich über die wundervolle Welt der Bücher spreche. Es besteht schon seit vielen Jahren und ist durch einen Buchblog entstanden.

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