Bücherliebe,  Buchrezension

[Rezension] Neal & Jarrod Shusterman: Roxy

Neal & Jarrod Shusterman: Roxy
Format: Klappbroschur
Verlag: Fischer
Erscheinungstermin: Februar 2022
Seiten: 448 Seiten
Übersetzung: Pauline Kurbasik, Kristian Lutze

Inhalt

Als Isaac der überirdisch schönen Roxy begegnet, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Er fühlt sich lebendig wie nie, alles ist leicht und nichts scheint unmöglich. Isaac ahnt nicht, dass Roxy kein normales Mädchen ist, sondern eine Droge, hergestellt in einem Labor, um die Menschen von ihrem Schmerz zu befreien. Und Millionen Menschen lieben sie dafür. Doch das ist Roxy nicht genug. Sie will beweisen, wie tödlich sie ist. 

Neal und Jarrod Shustermans neuer Fantasy-Thriller über ein hochaktuelles Thema: die im wahrsten Sinne toxische Liebesgeschichte zwischen Mensch und Droge – schillernd & gefährlich.

Erzählt aus der Perspektive der Droge – Stell dir vor, Drogen wären Menschen wie du und ich … Was würden sie fühlen, denken und wovon würden sie heimlich träumen?

(Fischer Verlag)

Meinung

Durch Friedelchens Bücherstube bin ich auf “Roxy“ aufmerksam geworden. Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, war ich überzeugt und wahnsinnig neugierig auf die Geschichte. Denn aus Sicht einer Droge habe ich noch kein Buch gelesen. Das Schreib-Duo Shusterman war mir dank “Dry“ auch schon bekannt, sodass ich wusste, dass mir der Stil gut gefällt. Perfekte Kombination von verschiedenen Aspekten, um dieses Buch lesen zu wollen.

Der Einstieg

Der Einstieg fiel mir leider nicht ganz so leicht. Ich wusste zwar, dass das Buch aus der Perspektive einer Droge geschrieben sein soll, aber das war natürlich sehr ungewohnt. Dadurch habe ich etwas länger gebraucht, um ein Gefühl zu bekommen, wann wir uns in der realen Umgebung befinden und wann eher in der Halluzination bzw. Vorstellung. Auch habe ich zu wenig Ahnung von dem Themengebiet, sodass ich manche Namen der Drogen einfach nicht zuordnen konnte. Ab und zu wäre es aber hilfreich gewesen, wenn man etwas über die Zusammenhänge erfahren hätte, damit sich der Sinn mehr erschließt.

Aufbau des Buches

Allgemein ist das “Roxy“ so aufgebaut, dass die Sicht eigentlich regelmäßig wechselt. Die meiste Zeit dreht sich zwar um die zwei Menschen Isaac und Ivy, die Geschwister sind. Beide haben aber eine Verbindung zu je einer Drogenart. Diese haben auch ganz normale menschliche Namen und auch aus deren Perspektive wird erzählt. Es kann also vorkommen, dass ein Kapitel aus vier verschiedenen Sichten beschrieben wird.

Zwischendurch gibt es noch Einschübe, wo wir teilweise andere Drogen kennenlernen. Auch hier erfährt man den menschlichen Namen, mit denen ich oft keine Verbindung ziehen konnte. Bei den Einschüben wird aber zum Glück auch die chemische Bezeichnung integriert, sodass ich online danach suchen konnte. Mein Suchverlauf der letzten Tage ist dementsprechend etwas anders als sonst.

Was ich auch sehr interessant fand: Zu Beginn eines Kapitels werden bestimmte Buchstaben etwas anders formatiert, sodass sie ein Wort oder eine Wortgruppe ergeben.

Anfangs zäh, später spannend

Nach den anfänglichen Schwierigkeiten konnte ich dann irgendwann der Handlung besser folgen und habe zumindest mit den meisten Charakteren etwas anfangen können. Trotzdem zog sich die Geschichte leider an einigen Stellen etwas. Es soll zwar dargestellt werden, wie sich die Sucht zu Roxy z. B. entwickelt, aber ich hatte das Gefühl, dass es extra in die Länge gezogen wurde. In meinen Augen hätten manche Szene etwas abgekürzt werden können.

Gegen Ende des Buches war das nämlich komplett anders. In den letzten Kapitel baut sich alles zu dem großen Höhepunkt auf. Da kam alles Schlag auf Schlag und ich selbst war dann endlich gebannt. Denn ich wollte ja wissen, wie der Kampf endet, wer gewinnt und wer verliert. Das wurde sehr gut dargestellt und ich konnte hier viel besser zwischen Realität und Vorstellung unterscheiden. Auch die Auflösung war sehr interessant und hat mir gut gefallen.

Interessante Charaktere

Die Charaktere fand ich gut gewählt. Ivy und Isaac sind eigentlich sehr gegensätzliche Geschwister. Während der Handlung wandeln sich beide in das jeweilige Gegenteil des anderen, sodass unterschiedliche Entwicklungen sichtbar werden. Für mich nicht ganz so logisch waren die Reaktionen ihrer Eltern, die hier sicherlich mit deren eigenen Sorgen begründet werden.

Auch Roxy und Addison, die eine große Rolle spielen, waren interessant gestaltet. Beide sind eigentlich Drogen und bekommen hier sozusagen eine menschliche Hülle. Die Eigenschaften des jeweiligen Mittels wurden aber sehr deutlich, auch ohne sich damit auskennen zu müssen. Das hat mir gut gefallen.

Fazit

Insgesamt ist “Roxy“ ein Buch, das ich gut fand. Zu Beginn hätte ich mir mehr Informationen gewünscht, um meiner Verwirrung entgegen zu wirken und die Namen ihren jeweiligen zugehörigen Mitteln zuordnen zu können. Auch gab es ein paar Längen. Jedoch war das Ende sehr spannend und hat einen tollen Höhepunkt gehabt.

Vielen Dank an Fischer Verlag und Netgalley für die Bereitstellung des Exemplars.

Buechertatzen ist mein Pseudonym, mit dem ich über die wundervolle Welt der Bücher spreche. Es besteht schon seit vielen Jahren und ist durch einen Buchblog entstanden.

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