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[Rezension] Birgid Hanke: Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit

Birgid Hanke: Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit
Format: Taschenbuch
Verlag: Goldmann
Erscheinungstermin: März 2022
Seiten: 640 Seiten

Inhalt

Ein Leben für die Schönheit

New York 1965: Helena Rubinstein ist 95 Jahre alt, eine der reichsten Frauen der Welt und eine schillernde Ikone. Egal ob sie durch London oder Paris, Sydney oder Manhattan spaziert, sie wird an jeder Straßenecke erkannt. Ihr Kosmetikimperium umspannt inzwischen die ganze Welt. Doch dieser Ruhm war dem polnisch-jüdischen Mädchen aus einfachen Verhältnissen, das 1896 mutterseelenallein nach Australien aufbrach, nicht in die Wiege gelegt. Kurz vor ihrem Tod blickt Helena auf ihr bewegtes Leben zurück, das sie aus bitterster Armut in die höchsten Kreise der New Yorker Gesellschaft führte …

(Klappentext)

Meinung

Nachdem ich in der Reihe „Die Farben der Schönheit“ von Corina Bomann auf Helena Rubinstein aufmerksam geworden bin, war ich neugierig und wollte unbedingt mehr über diese Frau erfahren. Durch Zufall habe ich dann „Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit“ entdeckt. Ich musste es einfach lesen, denn es versprach genau das, was ich wollte: Mehr Informationen über diese Ikone.

Probleme beim Einstieg durch Sprünge

Der Einstieg fiel mir etwas schwer, da am Anfang viele Namen auf einmal auftauchen und die Verbindungen noch nicht ganz deutlich sind. Auch der Zeitwechsel hat mich verwirrt. Die Rahmenhandlung ist, dass die 95-jährige Helena Rubinstein auf ihr Leben zurückblickt und wir sozusagen ihre Gedanken und Erinnerungen erzählt erleben. Der Ansatz gefällt mir an sich ganz gut. Aber ähnlich wie Erinnerungen nun mal sind, springt man zwischendurch etwas hin und her. Daran musste ich mich erst gewöhnen und brauchte manchmal Zeit, die Zusammenhänge zu begreifen.

Die größten Probleme hatte ich, wenn von einem Kapitel zum nächsten ein großer Zeitsprung war und innerhalb des Kapitels dann aber doch wieder rückblickend beschrieben wurde, was während des Zeitsprungs passiert ist. Da darf die Konzentration nicht abnehmen, sonst verliert man den Anschluss.

Von Anfang an …

Das war aber auch mein einziges Problem mit „Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit“. Unabhängig davon hat auf mich eine spannende Geschichte gewartet, die mir sehr viel über Rubinstein beigebracht wird. Das Buch beginnt am Anfang der Reise (übertragen und wortwörtlich), sodass man den Aufbau des Imperiums von Beginn an mitverfolgen kann. Wir erleben die Entwicklung von Helena als Mensch und ebenso die ihrer Produkte und Ideen. Das hat mir sehr gut gefallen, denn genau das war mir persönlich sehr wichtig. Gerade in der ersten Zeit musste sie immer wieder Steine aus dem Weg räumen, sodass deutlich wurde, dass ihr nicht einfach alles zugefallen ist. Sie musste kämpfen und hat sich von unten nach oben gearbeitet. Das zeugt von einer starken Frau, die wusste, was sie möchte.

Starke Persönlichkeit

Natürlich ist Helena Rubinstein als Charakter nicht immer einfach. Aufgrund einiger Erlebnisse hat sie sich angepasst und eine Art Barriere aufgebaut, um sich zu schützen. Mit der Steigerung ihres Erfolgs wandelt sich das dahingehend, dass sie sich auf eine Art „erhaben“ fühlt. Das kam bei mir allerdings nicht arrogant rüber, sondern hat eher gezeigt, welche Sonderstufe sie sich als erfolgreiche Frau zu der damaligen Zeit erarbeitet hat. Sie war aber genauso verletzlich und hatte ebenso Probleme wie jeder andere Mensch auch.

Gerade im Zusammenspiel mit vielen anderen Charakteren hat man erleben dürfen, wie unterschiedlich Helena Rubinstein reagiert. Durch ihrem Ruhm kamen hier so einige bekannte Namen zur Sprache, die man aus Kunst, Musik und Mode zum Beispiel kennt. Da ich selbst viele Bücher über bekannte Persönlichkeiten aus dieser Zeit lese, hat mich das besonders gefreut, denn es war wie ein Wiedersehen.

Guter Überblick

Insgesamt hat „Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit“ einen guten Einblick gegeben, wie das Kosmetikimperium überhaupt entstanden ist und man hat die Person dahinter besser kennengelernt. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle noch etwas mehr Einblick gewünscht, da ab und zu größere Zeitsprünge zwischen den Erzählungen lagen. Das ist aber nicht weiter tragisch. Wahrscheinlich wäre es irgendwann einfach zu ausführlich und zu langatmig geworden, hätte man noch mehr eingebaut.

Fazit

Abschließend bleibt mir also nur zu sagen, dass „Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit“ mir persönlich genau das gebracht hat, was ich wollte: Einen Einblick, wie das Kosmetikimperium überhaupt entstanden ist und mehr Informationen über Helena Rubinstein als Person. Das Werk ist natürlich trotzdem ein fiktiver Roman, sodass nicht alles zu 100 % stimmig mit den wahren Begebenheiten sein wird, aber das stört mich überhaupt nicht. Einziger Kritikpunkt: Die Sprünge in der Erzählungen haben manchmal etwas zur Verwirrung geführt, sodass man konzentriert bleiben musste, um den Anschluss bei bestimmten Kapiteln nicht zu verlieren.

Vielen Dank an Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.

Buechertatzen ist mein Pseudonym, mit dem ich über die wundervolle Welt der Bücher spreche. Es besteht schon seit vielen Jahren und ist durch einen Buchblog entstanden.

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