Bücherliebe,  Buchrezension

[Rezension] Elisabeth Herrmann: Der Teepalast

Elisabeth Herrmann: Der Teepalast
Format: Klappenbroschur
Verlag: Goldmann
Erscheinungstermin: September 2021
Seiten: 656 Seiten

Inhalt

Vom Fischermädchen zur Königin eines Tee-Imperiums – die mitreißende Geschichte einer jungen Frau, die den Mut hat, an ihre Träume zu glauben.

1834, ein kleines Dorf in Ostfriesland. Lene Vosskamp wächst in einer Fischerfamilie in bitterer Armut auf und muss schon als Kind schwere Schicksalsschläge hinnehmen. Doch dann gerät sie durch einen Fremden in den Besitz einer geheimnisvollen Münze, die sie berechtigt, in China mit Tee zu handeln. Fortan ist sie beseelt von dem Gedanken, sich aus ihren elenden Verhältnissen zu befreien und als erste Frau ein Tee-Imperium zu gründen. Für Lene beginnt eine gefahrvolle Odyssee, die sie über die Meere der Welt in ferne Länder führt – und auf die Spur der Liebe ihres Lebens, die ihr einst in einer Weissagung prophezeit wurde …

(Klappentext)

Meinung

Endlich mal wieder ein richtiger Schmöker! In letzter Zeit lese ich oftmals eher Bücher mit weniger Seiten und war hatte daher großen Respekt vor „Der Teepalast“. Zum Glück hat mich aber eine tolle Geschichte erwartet, sodass die vielen Seiten gar kein Problem waren.

Etwas schwieriger Einstieg

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir auf den ersten Seiten noch etwas schwer. Im Prolog konnte ich mir noch gar keine Namen merken und konnte auch den Inhalt nicht richtig aufnehmen. Das ging auch danach noch kurz so weiter, weil ich die Geschichte selbst noch nicht greifen konnte. Auch der Dialekt in der wörtlichen Rede und die vielen Schiff-Begriffe waren mir dort noch zu viel. Kurzzeitig hatte ich dadurch so meine Zweifel, ob das mir das Buch gefallen könnte.

Aber das hat sich dann nach den ersten 20 Seiten schnell relativiert und ich konnte endlich einsteigen. Danach war es sprachlich gar kein Problem mehr, sondern hat mir eher Spaß gemacht. Nur manche Schiff-Begriffe konnte ich auch dann nicht wirklich zuordnen, da ich mit der Thematik absolut nichts zu tun habe. Das stört aber den Lesefluss nicht und ist auch nicht unbedingt relevant.

Kein klassischer Aufbau

Das Buch ist nicht in typische Kapitel aufgebaut, sondern eher längere Abschnitte. Es können schon mal mehr als 100 Seiten vergehen, bis so ein Abschnitt abgeschlossen ist. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen, da ich am liebsten von Kapitel zu Kapitel lese. Es gibt allerdings zwischendurch immer wieder Absätze, an denen man thematisch eine Pause machen kann, wenn man das Buch nicht mittendrin unterbrechen möchte.

Die Abschnitte selbst haben das Buch sehr gut gegliedert und der Reise somit einen roten Faden gegeben. Das hat mir sehr gut gefallen und war dementsprechend eine gute Wahl.

Protagonistin Lene und der Teepalast

Protagonistin Lene war mir sehr sympathisch. Sie hatte es nicht leicht und hat sich stetig weiterentwickelt. Außerdem hat sie Stärke gezeigt und Mut bewiesen. Das macht sie zu einer tollen Heldin. Man merkt, auf welche Barrieren sie zur damaligen Zeit gestoßen ist und wie schwierig es war, dagegen anzukommen. Aber Lene legt Ausdauer an den Tag und kämpft für ihre Träume.

Ich habe gemeinsam mit ihr viele Informationen erhalten und Neues lernen können. Außerdem hat mir ihre Reise und das Buch im Allgemeinen die Lust auf Tee verstärkt. Gerne würde ich auch mal einen solchen Teepalast besuchen, um die Geschichte noch besser nachempfinden zu können.

Toller Stil und runde Szenen

Der Schreibstil von Elisabeth Herrmann hat mir sehr gut gefallen. Ihre anderen Bücher kenne ich bisher nicht, da sie einem anderen Genre angehöre, das ich eher nicht lese. Aber wenn sie weitere Geschichten innerhalb des Bereichs von „Der Teepalast“ veröffentlicht, werde ich auf jeden Fall wieder dabei sein. Die Ausarbeitung war sehr ausführlich, wodurch keine Szene gehetzt wirkte. Stattdessen konnten sich die Charaktere ordentlich entwickeln und jeder Teil der Reise hat seine eigenen Charakteristika bekommen. Das hat mir super gefallen. Es gibt an keiner Stelle zu viele Informationen und für mich auch keinerlei Längen. Stattdessen war ich immer voll drin und stetig gespannt auf die weiteren Szenen.

Fazit

Insgesamt ein sehr schönes Buch, das ich nur empfehlen kann. Man kann noch einiges lernen und es gibt Verbindungen zu realen Ereignissen bzw. Personen. Von der Länge darf man sich nicht abschrecken lassen, wenn man sonst kürzere Bücher bevorzugt. Stattdessen bietet „Der Teepalast“ eine geballte Fülle an tollen Szenen und eine schöne Entwicklung der Charaktere.

Vielen Dank an Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.

Buechertatzen ist mein Pseudonym, mit dem ich über die wundervolle Welt der Bücher spreche. Es besteht schon seit vielen Jahren und ist durch einen Buchblog entstanden.

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